Die Engelsburg
Castel Sant’Angelo oder Mausoleo di Adriano in Rom wurde ursprünglich als Mausoleum für Kaiser Hadrian (76–138) und seine Nachfolger errichtet und später von verschiedenen Päpsten zur Burg umgebaut. Kaiser Hadrian selbst und seine Frau sind dort beigesetzt und der wohl bekannteste Kaiser der damaligen Zeit Mark Aurel. Der Baustil geht auf die noch viel älteren Grabbauten der Etrusker zurück. Als die Stadtmauer in der Zeit von 395–423 nach Chr. verstärkt wurde, integrierte man das solide gebaute Mausoleum als Zitadelle in die Befestigungen. Im 6. Jahrhundert erkannte der Gotenkönig Totila die Bedeutung der Burg zur Kontrolle der Stadt und baute sie als Stützpunkt aus. Im 15. Jahrhundert wurde die Engelsburg zur Festung unter den Päpsten Alexander VI. und Nikolaus V. umgebaut. Zugleich richteten sich die Päpste prächtig ausgestattete Wohnungen ein, wobei die Sala Paolina aus dem 16. Jahrhundert zum schönsten Papstgemach zählt, das heute noch zu besichtigen ist. Alexander VI. errichtete die vier Bastionen und die päpstlichen Gemächer. Sixtus V. richtete die Schatzkammer ein, in der sich auch ein Teil des Geheimarchivs befand. Die Engelsburg diente in späteren Jahren auch als Gefängnis der Inquisition. Giordano Bruno, Galileo Galilei und Alessandro Cagliostro waren beispielsweise berühmte Gefangene der Engelsburg. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts vernachlässigten die Päpste den Ort, bis die Burg im 19. Jahrhundert von den Soldaten der französischen Republik beschlagnahmt wurde. Im Jahre 1870 ging die Befestigung in den Besitz des italienischen Staates über und diente als Festung und Gefängnis. Die Säle wurden zum Teil als Museum eingerichtet und die Burg wurde dem Publikum zugänglich gemacht. Im 20. Jahrhundert wurde sie restauriert. Ab dem 10. Jahrhundert war die Engelsburg im Besitz der Päpste und diente als Zuflucht. 1084 verschanzte sich hier Papst Gregor VII. vor Kaiser Heinrich IV. Der 1277 unter Papst Nikolaus III. erbaute etwa 800 m lange Gang ist ein oberirdischer, in der Mauer integrierter Verbindungsgang zum Palazzo Vaticano in der Vatikanstadt. Während der großen Plünderung Roms durch die Truppen von Kaiser Karl V. im Jahr 1527 diente er Papst Clemens VII. als Fluchtweg vor den Soldaten des Kaisers. Danach verschanzte er sich in der Burg für einen Monat. Ebenso floh Pius VII. vor Napoleon Bonaparte.
Piazza Navona
Bereits Julius Cäsar, 46 vor Christus, errichtete an dieser Stelle ein provisorisches Stadion für athletische Wettkämpfe. Unter Kaiser Domitian wurde dieses Stadion auf monumentale Ausmaße von 275 x 106 m vergrößert. Es fasste 30.000 Zuschauer. Diese unblutigen, leichtathletischen Spiele waren zwar nicht so beliebt wie die Gladiatorenkämpfe, wurden jedoch von vielen nachfolgenden Kaisern gefördert. Im Mittelalter wurde innerhalb des Stadions eine Kirche an der Stelle errichtet, wo die Hl. Agnes ihr Martyrium erlitten haben soll. Die Fundamente und teilweise die Außenwände der ehemaligen Arena wurden später für die mittelalterlichen Häuser genutzt. Deshalb blieb die Form bis zum heuteigen Zeitpunkt weitgehendst erhalten. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Platz mehrmals umgestaltet. Im 17. Jahrhundert wurde in der Mitte des Platzes der Vier-Ströme-Brunnen angelegt (Fontana dei Quattro Fiumi). Vier kolossale männliche Figuren symbolisieren die größten Ströme der damals bekannten vier Kontinente (Donau, Nil, Ganges und Rio de La Plata). Sie lagern zu Füßen eines Obelisks, der aus dem Circus des Maxentius an der Via Appia herbeigeschafft wurde, um die Gesamtanlage einem antiken Circus anzugleichen. Die zwei weiteren Brunnen, die Fontana del Moro im Süden und der Neptunbrunnen im Norden, bekamen ihr endgültiges Aussehen erst im 19. Jahrhundert.
Zu allen Zeiten war die Piazza Navona ein beliebter Schauplatz für Messen, Märkte und Feste. So die Giostra del Saracino, ein mittelalterliches Reiterturnier. Im 17. und 18. Jahrhundert vergnügten sich die Römer an den Samstagen im August bei den Inondate. Dafür ließ man die Brunnen überlaufen, so dass Jung und Alt im Wasser planschen und sich vergnügen konnte. Heute findet nur noch in der Weihnachtszeit bis zum 6. Januar der Markt Befana di piazza Navona statt, auf dem vor allem Spielsachen verkauft werden. Traditionell bringt in Rom die Befana die Geschenke am Dreikönigstag.
Das ganze Jahr über wird der Platz stark von Touristen frequentiert. In Folge dessen wird der Platz von Souvenirhändlern und Touristencafés bestimmt.
Das Pantheon
wurde im 2. Jahrhundert nach Christus von Kaiser Hadrian erbaut und sollte ein allen Göttern Rom’s geweihtes Heiligtum sein. Seit 609 nach Chr. ist es eine katholische Kirche. Es ist das am besten erhaltene Bauwerk der römischen Antike und besaß für mehr als 1700 Jahre die größte Kuppel der Welt, gemessen am Innendurchmesser von 43 Meter. Am Scheitelpunkt der Kuppel befindet sich eine kreisrunde Öffnung von neun Metern Durchmesser, die neben dem Eingangsportal die einzige Lichtquelle des Innenraums darstellt. Um das hierdurch eindringende Regenwasser abzuleiten, ist der Boden des Kuppelsaals leicht zum Zentrum hin aufgewölbt und an strategisch günstigen Stellen mit kleinen Abflüssen versehen. Welche Gottheiten genau im Pantheon verehrt werden sollten, ist bis heute unklar. Die den Himmel abbildenden Kugelkuppel als Öffnung zu den Gestirnen, dessen Licht im Laufe des Tages über die Kuppel wandert, sowie die Siebenzahl der Wandnischen deuten für das hadrianische Pantheon auf eine Nutzung als Tempel der Gestirngottheiten hin. Durch die Öffnung wird auch in dem neuen Bau die direkte Verbindung zum offenen Himmel hergestellt. Das Pantheon auch als Grabeskirche verwendet. Bedeutende Künstlerpersönlichkeiten (Maler, Komponisten und Architekten) wurden hier begraben. Später diente der Bau auch als Grablege für italienische Könige. Viele spätere Bauten orientierten sich an der Architektur des Pantheon. Selbst die Kuppel des Petersdoms ist nach dieser Architektur entstanden.
Fontana di Trevi
Der Trevi-Brunnen, italienisch Fontana di Trevi, ist der populärste und mit rund 26 Meter Höhe und rund 50 Meter Breite größte Brunnen Roms und einer der bekanntesten Brunnen der Welt.Er wurde 1732 bis 1762 nach einem Entwurf von Nicola Salvi imspätbarocken, im Übergang zum klassizistischen Stil, erbaut. Er ist eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Roms.
Ein Volksglaube sagt, dass es Glück bringe, Münzen mit der linken Hand über die rechte Schulter in den Brunnen zu werfen. Eine Münze führe zu einer sicheren Rückkehr nach Rom, zwei Münzen dazu, dass der Werfende sich in einen Römer oder eine Römerin verliebe, drei Münzen würden zu einer Heirat mit der entsprechenden Person führen. Ursprünglich gab es den Brauch, einen Schluck aus dem Brunnen zu trinken, um wieder nach Rom zurückzukehren.
Die Münzen werden regelmäßig von den Bediensteten der Stadt Rom aus dem Wasser gefischt, die Einnahmen werden auf etwa 600.000 Euro im Jahr geschätzt. Sie werden an die Caritas gespendet.
Das Vittoriano
Das Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II (Nationaldenkmal für Viktor Emanuel II.) ist kein Altertum Roms. Es wurde anlässlich der italienischen Staatsgründung im Jahre 1885 zwischen der Piazza Venezia und dem Forum Romanum errichtet und gilt als das Nationaldenkmal Italiens schlechthin. Es spiegelt die nationalistische Stimmung dieser Zeit, welche sich in den wuchtigen Marmortreppen, einem zwölf Meter hohen bronzenen Reiterstandbild des Königs und einer monumentalen Säulenreihe am oberen Ende verdeutlicht. Auch das Grabmal des unbekannten Soldaten findet man hier. Die Ewige Flamme wird Tag und Nacht von zwei Soldaten mit Lanzen bewacht. Der Blick von dort auf das Forum Romanum, die Märkte der antiken Kaiser im Südosten, und über die Häuser von Rom nach Norden ist beeindruckend.
Das Denkmal wird im Sprachgebrauch kurz nur Il Monumento oder Il Vittoriano genannt. Der Volksmund bezeichnet das oft ungeliebte Monument wegen seiner Form auch als macchina da scrivere (Schreibmaschine) oder auch torta nuziale (Hochzeitstorte), weil der schneeweiße Marmor aus der erdfarbenen Umgebung grell hervorsticht. Auch die Ausdrücke «Eisberg» und «Gebiss» sind geläufig.